Im Jahr 2022 behandelte das Spital Uster so viele Patienten wie nie zuvor, 10’370 stationäre und 68’810 ambulante Fälle, und es schrieb operativ ein gutes Ergebnis. Es ist derzeit jedoch noch belastet mit Altlasten des früheren Bauprojekts.

In mehreren Bereichen ist es mit seinem Einzugsgebiet von 180’000 Einwohnern versorgungsrelevant für den ganzen Kanton Zürich. Der von einem pensionierten Hausarzt geäusserte Vorschlag, das Spital Uster zu schliessen und dafür die Hausarztmedizin zu fördern, ist realitätsfremd und nicht zielführend («Spitalschliessung als Chance»>, Leserbrief NZZ 30. 10. 23).

In der Grundversorgung sind wir Hausärzte auf gute Spitäler angewiesen, an die wir komplexe Fälle mit gutem Gewissen überweisen können und die auch unseren Nachwuchs an Ärzten und Pflegefachpersonal in der Praxis ausbilden.

Das Spital Uster hatte oft eine Bettenbelegung über 100 Prozent, weshalb es schon heute oft schwierig ist, ein Spitalbett zu finden für unsere Notfälle. Und nicht zu vergessen, vor knapp drei Jahren waren wir froh um jedes Spitalbett.

Es bestehen bereits heute monatelange Wartezeiten für spezialärztliche Abklärungen und Therapien. Und die demografische Entwicklung wird dieses Problem in den nächsten Jahren massiv verschärfen.

Die umliegenden Spitäler wären zurzeit keinesfalls in der Lage, die hohen Fallzahlen von Uster zu übernehmen, ist das Spital Uster gemäss den Zahlen des BAG 2021 doch das neuntgrösste Spital des Kantons, das Spital Wetzikon das elftgrösste.

Wir bitten deshalb die Bevölkerung, dem Spital Uster mit der notwendigen Aktienkapitalerhöhung weiterhin die Grundlagen zu geben, für unsere Bevölkerung in der bisherigen hohen Qualität zu sorgen und eine medizinische Unterversorgung der Region zu verhindern. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Dr. med. Res Kielholz, Präsident Ustermer Ärzte, Dr. Kathrin Berli, Vizepräsidentin Ustermer Ärzte