Vor drei Jahren haben die Fällander eine Viertelmillion Franken für mehr Biodiversität bewilligt. Nun konnten sie sich im Waldstück bei der Tennisanlage Pfaffhausen über einige umgesetzte Massnahmen informieren.

Wald, purer Wald. Zwei Dutzend Interessierte nutzten am vergangenen Samstag das Angebot der Gemeinde, sich von Förster Urs Kunz sowie Landwirt und Gemeinderat Ruedi Maurer (parteilos) bei einem Rundgang im nahen Wald bei der Tennisanlage in Pfaffhausen einige Massnahmen erklären zu lassen. Diese dienen der Aufwertung von Wald und Waldrand und stützen sich auf die Biodiversitätsinitiative der Gemeinde.

Ökologisch wertvolle Flächen erhalten

Maja Hohl vom Hüttenverein Pfaffhausen freute sich über das rege Interesse und stellte den Anwesenden zum Abschluss des Rundgangs einen Zvieri in der Waldhütte Lohholz in Aussicht. Bei prächtigem Herbstwetter führten dann Urs Kunz und Ruedi Maurer den Waldrand entlang und machten immer mal wieder halt. Etwa, um den Teilnehmenden an der Waldbegehung zu erläutern, welche Wege und Pfade in Privat- oder in Gemeindebesitz sind. «Der Gemeinde gehört nur wenig Waldfläche, rund 80 Prozent sind in Privatbesitz», erklärte Förster Kunz.

Er misst der Pflege des Waldrands besondere Bedeutung zu. Während sich das Wachstum im Innern des Walds weitgehend selber reguliere, seien beim Waldrand Pflegemassnahmen notwendig. «Der Waldrand ist ökologisch von grosser Bedeutung», erklärte Kunz. Es gelte auch hier, mit gezielten Massnahmen die Artenvielfalt zu begünstigen und damit etwas zur wichtigen Biodiversität beizutragen.

Efeu ist kein Parasit

Eine gute Artenvielfalt im Wald könne durchaus helfen, dass sich Sträucher und Bäume anpassten und sich zum Beispiel widerstandsfähiger gegen wärmere Temperaturen entwickeln könnten.

Die beiden Referenten betonten, dass es wichtig sei, fremde Arten angemessen zu bekämpfen, etwa den Kirschlorbeer. Die Kultivierung durch Menschenhand sei ein Problem. Auch das Windende Geissblatt bereite den Waldpflegern keine Freude. Hingegen geniesst der Efeu einen guten Ruf. Der Efeu sei kein Parasit, sondern ernähre sich aus dem Boden. Das Gewächs leiste exponierten Bäumen wirksamen Sonnenschutz.

Aufgewerteter Buckweiher als Biotop

Dann ging es weiter den Waldrand entlang Richtung Buckweiher. Dieser hat im Zuge der geplanten Massnahmen ebenfalls den Status als ökologisches Aufwertungsprojekt erhalten. In den letzten Wochen ist der Weiher neu angelegt worden.

Eine Frau wollte von Ruedi Maurer wissen, woher das Wasser stamme, welches den Teich fülle. Der Landwirt verwies darauf, dass sich der Weiher in diesem feuchten Gebiet gut nähren könne. Das Material für den Bau sei aus Feuchtwiesen herbeigeschafft worden. Ein hölzerner Zaun soll garantieren, dass das Leben im Weiher nicht gestört wird. Interessierte könnten sich auch aus etwas Distanz ein gutes Bild von diesem Biotop machen, so Maurer.

Viel Freiwilligenarbeit

Am Anfang der bisher vorgenommenen Eingriffe im Waldgebiet stand die Biodiversitätsinitiative, welcher die Fällander im Juni 2020 zugestimmt hatten. Damit verbunden ist einen Rahmenkredit von 250’000 Franken für diverse gezielte Massnahmen auf dem ganzen Gemeindegebiet. Der Wald ist also nur eine der ökologisch wertvollen Flächen, die zwischen 2021 und 2023 in den Genuss von Erhaltungs- und Pflegemassnahmen kamen.

Die für den Naturschutz zuständige Gemeinderätin Rita Niederöst (SP) liess die Anwesenden wissen, dass im Zuge der Umsetzung der Massnahmen in den letzten drei Jahren ein enormes Mass an Freiwilligenarbeit geleistet worden sei.