Das erste Minus seit Jahren, Ausgabe vom 16. April

In diesen Wochen erfahren wir, wie die Jahresrechnungen für 2020 in Kanton und Gemeinden aussehen. Im Kanton gab es ein überraschend grosses Plus zum geplanten Budget.

Auch in Dübendorf, Uster und Fällanden waren die Finanzergebnisse erfreulicher als erwartet. Da überrascht es umso mehr, dass in der Gemeinde Schwerzenbach für 2020 ein Minus in den Büchern steht. Man habe «zu optimistisch budgetiert» und sich letztendlich um über 700’000 Franken vertan, geht aus der Mitteilung hervor. Weiter heisst es, der schlechte Abschluss sei «nicht besorgniserregend». Warum er das nicht sei, wird nicht konkret ausgeführt, lediglich betont, dass man das Ergebnis nicht erwartet worden sei.

Woran liegt die Abweichung also? War das ein Einmaleffekt? Oder brechen hier strukturell in bestimmten Bereichen Einnahmen weg, steigen Ausgaben und Kosten dauerhaft? Macht die schlechte Jahresrechnung für 2020 Anpassungen nötig für das laufende Jahr 2021? Müssen wir als Bürgerinnen und Bürger mit höheren Steuersätzen rechnen? Ich finde, dass etwas mehr Transparenz hier gut täte. Und zwar nicht erst am 18. Juni, wenn die Rechnung bei der Gemeindeversammlung vorgelegt werden soll. In anderen Gemeinden wird hier auch frühzeitig und offen informiert. So schafft man in einer vermeintlich schwierigen Lage nämlich am ehesten Vertrauen.

Kiki Jungfer, Schwerzenbach