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Zygaena afghana: Involuntary Departure from Afghanistan

18 September - 4 Dezember
Wissenschaftliche Zeichnung von Zygaena afghana (unbekannter Autor/Public Domain)

Der Falter verliess Afghanistan nicht aus freien Stücken. Er steht sinnbildlich für eine Praxis, in der das Sammeln von Natur Ausdruck von Macht, Besitz und Kontrolle war.

Zygaena afghana: Involuntary Departure from Afghanistan
Installation von Teresa Chen

Diese Arbeit untersucht die Verflechtungen von wissenschaftlichem Sammeln, kolonialer Geschichte und erzwungener Migration. Im Zentrum steht ein Falter – Zygaena afghana –, der am 6. September 1972 in Kabul gefangen und später Teil der entomologischen Sammlung der ETH Zürich wurde. Diese Sammlung zählt zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa.

Der Falter verliess Afghanistan nicht aus freien Stücken. Er steht sinnbildlich für eine Praxis, in der das Sammeln von Natur Ausdruck von Macht, Besitz und Kontrolle war. Solche Sammlungen spiegeln eine koloniale Perspektive wider: Das Fremde wurde klassifiziert, konserviert und ausgestellt – als Zeichen von Status und Wissen.

Ein Bild zeigt das wissenschaftlich präparierte Insekt – regungslos, kategorisiert, aufgespiesst. Ein zweites Bild zeigt denselben Falter, diesmal scheinbar frei durch einen blauen Himmel fliegend – trotz der Nadel in seinem Körper. Eine Illusion von Freiheit – jenseits der Wissenschaft, zurück in die Natur.

Ganz anders ergeht es heute den Menschen, die Afghanistan unfreiwillig verlassen. Ihre Flucht wird nicht archiviert oder bewahrt, sondern häufig übersehen, verdrängt oder abgelehnt. Während ein Insekt aus Kabul geschützt und katalogisiert wird, bleiben menschliche Schicksale oft unsichtbar.

Veranstaltungen

  1. Donnerstag, 18. September um 19.00 Uhr
    Vernissage
  2. Dienstag, 30. September um 19.00 Uhr
    Gespräch mit Dr. Tomas Lackner: Insektenjagd in fernen Ländern
    Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch mit Dr. Tomas Lackner, Entomologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH Zürich. Er berichtet von seinen Erfahrungen beim Insektensammeln in fernen und exotischen Regionen – bislang (noch) nicht in Afghanistan.
  3. Sonntag, 9. November, von 14.00 – 16.00 Uhr
    Afghanischer Tee und Snacks
    Wir laden herzlich ein zu einem gemütlichen Beisammensein mit Teresa Chen und Berishna Temuri aus Kabul, Afghanistan.
    Teresa ist seit viereinhalb Jahren AOZ-Tandempartnerin von Berishna und ihrer Familie. Gemeinsam bringen sie afghanischen Tee und einige einfache Snacks aus Afghanistan zum Teilen mit.

Veranstaltungsort

Zeughausareal Uster
Berchtoldstrasse 10
Uster, 8610 Schweiz
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