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10 Jahre UNESCO-Welterbe Pfahlbauten Greifensee/Pfäffikersee
27 März 2021 - 31 Oktober 2021

Foto: Informationstafel beim Pfahlbauten-Fundort „Storen“ in Greifensee (Juhanson, wikimedia commons, CC BY-SA 4.0)
Zum UNESCO Welterbe gehören die Chinesische Mauer, Machu Picchu oder der Taj Mahal. 2011 wurden auch die «Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen» in diese herausragende Reihe aufgenommen. Das Welterbe der Pfahlbauten umfasst eine Auswahl von 111 der beinahe 1000 bekannten archäologischen Fundstellen in sechs Ländern um die Alpen (Schweiz, Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien und Slowenien). Es handelt sich um die Reste von Siedlungen aus der Zeit von 5000 bis 500 v. Chr., die sich an See- und Flussufern sowie in Feuchtgebieten befinden.
Dank des ausserordentlichen bedeutenden Fundreichtums der Pfahlbauten erhalten wir präzise und detaillierte Erkenntnisse über die Lebenswelt der frühen Bauern Europas – deren Siedlungen, Alltagsleben, Landwirtschaft, Viehzucht und technische Erfindungen wie die Erfindung des Rades oder die Metallurgie.
Für die Kandidatur als UNESCO-Welterbe wirkte die Schweiz federführend. Seit ihrer Einschreibung in die Welterbeliste wird das Management der Welterbestätte von allen sechs beteiligten Ländern gemeinsam wahrgenommen. Um die Zusammenarbeit auf nationaler Ebene zu gewährleisten, wurde der Verein Swiss Coordination Group UNESCO Palafittes (SCG) ins Leben gerufen. Er koordiniert auch die Aktivitäten zur Jubiläumsfeier in der Schweiz.
Veranstaltungen
Verborgene Welten im Greifensee
Pfahlbauer*innen ahoi! Kulinarisch versorgt mit dem Greifenseeschiff unterwegs zum unsichtbaren Welterbe unter der Wasseroberfläche. Der Kantonsarchäologe und ehemalige Taucher, Beat Eberschweiler, erzählt über die verschiedenen Pfahlbaufundstellen – Wissenschaftliches, Forschungsgeschichtliches, Anekdotisches.
11. Juni 2021, 19:30
13. August 2021
27. August 2021
Schifflände Maur, jeweils 19:30-22:00 (19:00 für Apéro)
Das Archäomobil der Ostschweiz auf Besuch
Das Archäomobil Ostschweiz lädt Kinder und Erwachsene ein, das UNESCO-Welterbe der Pfahlbauten kennen zu lernen. Anhand von Originalfunden und mit interaktiven Modulen erklären die Vermittlerinnen wie Archäologie funktioniert und was Archäologen über das Leben vor mehreren tausend Jahren herausfinden.
- 27. Juni 2021: Greifensee
- 28./29. August 2021: Sommerfest Fällanden
- 18. September 2021: Greifenseelauf, Niederuster
Pfahlbaufest Naturstation Silberweide
Die Naturstation Silberweide und Einfach Zürich tauchen in das jungsteinzeitliche Leben am Greifensee ein: Es kann mit Pfeilbogen gejagt, mit Silex (Feuerstein) geschnitzt und Feuer gemacht sowie auf heissen Steinen Pfahlbaubrot gebacken werden. Hochbeete geben einen Einblick in die Ernährung der Pfahlbauer*innen und an einem Stand zeigen Expert*innen was aus den archäologischen Funden herausgelesen werden kann. Stärkung holen wir uns mit einer Pfahlbausuppe, Grillspezialitäten und selbstgebrautem Bier. Eine Klangdusche holt uns wieder in die Gegenwart.
- 10./11. Juli 2021, 10-18 Uhr: Naturstation Silberweide
Einbaumregatta / Werken wie die Pfahlbauer*innen
Im Rahmen der traditionellen Plauschregatta des Ruderclubs Uster werden auf dem Greifensee auch Einbäume eingesetzt, das klassische Fortbewegungsmittel der Pfahlbauer*innen.
Am Morgen messen sich internationale Archäologieteams, am Nachmittag sind Sie eingeladen, mit ihren Freunden oder Arbeitskolleginnen um die Wette zu rudern (Anmeldung erforderlich).
Natürlich können Sie die Mannschaften auch einfach anfeuern oder das prähistorische Handwerk der Pfahlbauer*innen kennen lernen, das im Rahmen von «Werken wie die Pfahlbauer*innen» gezeigt wird.
- 11. September 2021: Schifflände Niederuster
Die Pfahlbauer*innen verstanden ihr Handwerk! Erfahrene Experimentalarchäolog*innen zeigen Ihnen, welche Kniffe beim Bronzeguss anzuwenden sind, wie man aus Feuerstein rasiermesserscharfe Werkzeuge macht oder welche Geräte aus Hirschgeweih gefertigt werden können. Daneben können Sie sich virtuell durch das spätbronzezeitliche Dorf Greifensee-Böschen führen lassen.
- 11./12. September 2021, 10-17 Uhr: Schifflände Niederuster, Strand-/Uferweg
Ausstellungen
Gesünder essen (Mönchaltorf)
Ackerbau und Viehhaltung setzte sich in der Schweiz vor gut 6000 Jahren durch. Der Anbau von Weizen, Gerste und weiterer Kulturpflanzen sowie die Haltung von gezähmten Tieren ermöglichten eine regelmässige und gesicherte Nahrungsversorgung. Zusätzlich wurden viele pflanzliche Nahrungsmittel gesammelt – insgesamt ergab sich eine erstaunlich vielfältige Kost!
Welche Pflanzen wurden von den frühen Bauern in der Region angepflanzt? Gab es schon Haustiere? Wer kennt heute noch die Wassernuss? Oder was assen die Steinzeitmenschen anstelle von Pasta und Pizza? Solche Fragen beantworten wir in dieser Ausstellung auf eine sinnliche Weise.
- 27. März-31. Oktober 2021, jeweils Mittwoch, Freitag bis Sonntag und gesetzliche Feiertage von 10-18 Uhr.
- Naturstation Silberweide, Seestrasse 37, 8617 Mönchaltorf, www.greifensee-stiftung.ch
Bequemer laufen (Maur)
Organisches Material zersetzt sich im Kompost und auf dem Feld relativ rasch. Umso sensationeller sind die vielen geflochtenen Bastsandalen aus Maur-Schifflände, die die Taucher*innen der Unterwasserarchäologie Stadt Zürich 2017 bargen. Bisher waren aus der Schweiz nur vereinzelte Fragmente jungsteinzeitlicher Schuhe bekannt, aber in Maur waren einige fast vollständig erhalten!
Deshalb dreht sich hier alles um die steinzeitliche Fussbekleidung: Durch die Kopie der Schuhe wird versucht, neue Kenntnisse über die Flechtart der Schuhe zu gewinnen. Es wird gezeigt, wie die jahrtausendealten Funde geborgen und restauriert wurden. Schliesslich wird der Frage nachgegangen, wie die Pfahlbauer*innen überhaupt gekleidet waren.
- 28. März – 31. Oktober 2021, jeden Sonntag, 14-17 Uhr
- Ortsmuseum Mühle, Burgstrasse 13, 8124 Maur, www.museum-maur.ch
Geschickter werken (Pfäffikon)
Die Jungsteinzeit brachte die grundlegendste Veränderung in der Menschheitsgeschichte: Die Leute wurden sesshaft, begannen Tiere zu halten, Pflanzen anzubauen und in Häusern zu leben. Mit dem Beginn der Jungsteinzeit gehen immer raschere Entwicklungen und Anpassungen in der Lebensweise einher.
Dies spiegelt sich in den Alltagsgegenständen der Menschen wider. Welche bahnbrechenden Erfindungen sind in der Steinzeit gemacht worden? Was passierte eigentlich bei uns, als in Ägypten die Pyramiden gebaut wurden?
- 11. April – 31. Oktober 2021, jeden Sonntag, 14-17 Uhr
- Museum am Pfäffikersee, Stogelenweg 2, 8330 Pfäffikon, www.agp-pfaeffikon.ch
Schöner wohnen (Wetzikon)
Wer erinnert sich nicht beim Begriff «Pfahlbauer*in» an die Bilder aus den alten Schulbüchern? Über die Zeit haben sich solche Vorstellungen immer wieder gewandelt. Anhand von Funden aus der Pfahlbauzeit – erhalten haben sich neben den vielen Pfählen auch vereinzelte Architekturbestandteile wie Balken, Schindeln und Türen – lassen sich mögliche Ansichten eines Hauses aus der Jungsteinzeit kreieren. Mit Hilfe von Originalobjekten, Rekonstruktionen und Zeichnungen tauchen Sie in die Welt der Prähistorie ein – willkommen bei den Pfahlbauer*innen zu Hause!
In der Dauerausstellung ist ausserdem ein Raum dem legendären Pfahlbauforscher Jakob Messikommer gewidmet.
- 11. April – 31. Oktober 2021, jeden Sonntag, 14-17 Uhr
- Museum Wetzikon, Farbstrasse 1, 8620 Wetzikon, www.museum-wetzikon.ch
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