Wird Schwerzenbach zum neuen Dübendorf?, Ausgabe vom 21. Januar
Der Kreuzzug einiger Aktivisten gegen die neue Bau- und Zonenordnung in Schwerzenbach scheint noch nicht beendet. Neue Argumente gegenüber etlichen Leserbriefen in den vergangenen Monaten liefert auch der Artikel nicht, in dem die beiden Protagonisten Ernst Winkler und Thomas Aepli ausführlich zitiert werden.
Sie haben Angst, der Dorfcharakter ginge verloren. Mehr Verkehr würde den heute schon «regelmässigen Stau in Schwerzenbach» noch verschlimmern. Hochhäuser würden die Wohnqualität zerstören.
Ausser Ängsten und Befürchtungen allerdings liefern die Gegner der neuen Bau- und Zonenordnung nichts, was man als Antworten auf die Herausforderung des Wachstums werten könnte. Allein mit Bewahren und Verhindern ist es aber nicht getan.
Zudem ist die Aufgabe keine, die uns in Schockstarre versetzen sollte. Ein Zuwachs der Bevölkerung bis 2050 um 2000 Einwohner sind im Durchschnitt rund 70 Zuzüge pro Jahr. Die erarbeitete neue Bau- und Zonenordnung liefert darauf vernünftige und gute Antworten, inklusive einer verdichteten Bebauung mit mehrgeschossigen Gebäuden nördlich des Bahnhofs sowie teilweise südlich davon. Die derzeitige Nutzung der Areale trägt wohl eher wenig zu einem schützenswerten Dorfcharakter bei. Mit etwas Neuem ergeben sich vielmehr Chancen.
Übrigens sind auch Bewohner und Bewohnerinnen von Hochhäusern interessiert an einem sozialen Miteinander. Dass dort Menschen leben würden, die lieber anonym bleiben und denen das Gemeinschaftsleben egal ist, ist nicht viel mehr als ein dummes Vorurteil.
Zu den weiteren «Argumenten» der Herren Aepli und Winkler hat Gemeindepräsident Thomas Weber im Artikel seine Anmerkungen gemacht. Wenn die Schwerzenbacher Bevölkerung am 30. März abstimmt, ist das der Höhepunkt eines langen und guten Prozesses, bei dem die Bevölkerung immer wieder gehört wurde und sich einbringen durfte. Dass einige Wenige sich in diesem Prozess der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung nicht mit all ihren Anliegen durchsetzen können, ist Teil der demokratischen Willensbildung. Ich hoffe darauf, dass das Abstimmungsergebnis zeigt, dass Schwerzenbach sich mutig, aber auch verantwortungsbewusst der Zukunft öffnet und die Chancen sieht, die wir mit der neuen Bau- und Zonenverordnung bekommen.
Kiki Jungfer, Schwerzenbach
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