Die Verlängerung der Greifenseestrasse durchs Grossriet hinauf an die Zürichstrasse ist ein Projekt, das die Zürcher Politik seit Jahrzehnten umtreibt. Immer wieder wurde ihr Bau verschoben. Das ist unser Glück, denn jetzt ist es Zeit, das Vorhaben schicklich zu beerdigen.
Der Klimawandel gebietet uns, damit aufzuhören, Natur- und Kulturlandschaft sorglos Siedlungs- und Verkehrsräumen zu opfern. Fachleute weisen unermüdlich darauf hin, wie wichtig für das Überleben vieler Tier- und Pflanzenarten genügend grosse, zusammenhängende Lebensräume sind. Die geplante neue Strasse zerschneidet das Grossriet, bildet eine neue Barriere für die Natur und ist ein Hindernis sowie Kulturlandverlust für die Bauern. Der erhoffte Nutzen – ein kleiner Zeitgewinn für Pendler in den Stosszeiten – wird mit zusätzlichem Verkehr für die Anwohner in Nänikon, Greifensee, Niederuster und Riedikon zu teuer erkauft.
Geld für einen Wildkorridor
Das eingesparte Geld würde man – wenn es denn ausgegeben werden soll – besser für einen Wildkorridor vom Hardwald ins Schutzgebiet am unteren Greifensee einsetzen, wie es ein Naturschutzfachmann vorgeschlagen hat. Damit würden wir eine Verbindung hinüber zum Naturraum Pfannenstiel schaffen; mit Wildbrücken über die Autobahn, die Zürich-, die Grossrietstrasse sowie die Bahnlinie Vernetzen statt zerstückeln ist das Gebot unserer Zeit. Ich stimme deshalb zweimal Ja zu den beiden Näniker Initiativen und ziehe sie in der Stichfrage den schwächeren Gegenvorschlägen des Ustermer Stadtrats vor.
Heinz Girschweiler, Mitinitian Nänikon
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