Medienmitteilung der Grünen Kanton Zürich zu den Rückständen von Chlorothalonil-Metaboliten im Grundwasser

An 60% der Messstellen im Kanton Zürich überschreiten die Chlorothalonil-Metaboliten den Grenzwert 0.1 Mikrogramm pro Liter im Grundwasser, wie die Regierung mitgeteilt hat. Die GRÜNEN appellieren an die Bauernverbände, endlich auf Pestizide zu verzichten und erwarten von Bund und Kanton gemäss dem Vorsorgeprinzip zu handeln: der Pestizid-Austrag und die Zulassung von Pestiziden müssen viel strenger kontrolliert werden.

Der enorme Rückgang der Biodiversität im Kanton Zürich ist ein Zeichen dafür, wie stark die Böden und Gewässer bereits belastet sind. Kurz oder lang wird durch die Pestizideinträge auch das Trinkwasser gefährdet. Deshalb müssen Gifte wie Chlorothalonil vom Markt.

Seit den 70er-Jahren wird das Fungizid Chlorothalonil zur Behandlung von Pilzbefall in der Landwirtschaft angewendet. Mit besseren Messmethoden konnte nun schweizweit die Gefährdung von Boden und Grundwasser nachgewiesen werden. Dass im Kanton Zürich 60% der Grundwassertests einen zu hohen Wert des Metaboliten Chlorothalonil R417888 aufweisen, ist alarmierend. An zahlreichen Stellen liegen Messwerte um ein Vielfaches über der zulässigen Menge.

Schäden für Jahrzehnte

Da sich Grundwasser relativ langsam erneuert und die Metaboliten von Chlorothalonil ausgesprochen langlebig sind, ist davon auszugehen, dass die Verunreinigungen die Grundwasser-Qualität noch während Jahrzehnten in grossem Ausmass beeinträchtigen werden. Das gezielte Herunterspielen der Fakten zu den Boden- und Grundwasserbelastungen seitens der Bauern- und Agrarverbände ist nicht mehr angebracht und widerspricht klar dem Vorsorgeprinzip.

Die GRÜNEN haben im Kantonsrat nicht nur mehr finanzielle Ressourcen für strengere Kontrollen und bessere Messmethoden gefordert, sondern auch eine Standesinitiative zum Verbot von Glyphosat nach Bern geschickt. Der parlamentarische Vorstoss von Edith Häusler (Kantonsrätin GRÜNE) zum Verbot der Anwendung des Wirkstoffes Glyphosat steht stellvertretend für alle landwirtschaftlichen Gifte, die in den Boden gelassen werden.